Schluss mit Sprachproblemen - so verstehen alle den Unterricht!

07. November 2023
Bildung ist der Grundstein für Erfolg
Понимаешь? - Verstehst Du das?

Wer dem Unterricht nicht folgen kann, hat ein grundlegendes Problem, den Anschluss in der Klasse zu verlieren. Sprachbarrieren stellen in vielen Klassenzimmern in Österreich und Deutschland eine erhebliche und drängende Herausforderung dar, besonders wenn Schüler*innen mit unterschiedlichen kulturellen und sprachlichen Hintergründen aufeinandertreffen.


Sprachbarrieren können den Lernprozess erheblich beeinflussen. Eine hohe Anzahl an Schüler*innen mit anderen Erstsprachen als Deutsch führt fast immer dazu, dass Unterrichtsinhalte nicht von allen gleichermaßen verstanden wird. Und wer dem Unterricht nicht folgen kann, zieht sich zunehmend zurück. Sich neuen Stoff anzueignen, ist an sich schon fordernd - mal mehr, mal weniger. Wird das Lernen nun aber auch noch durch sprachliche Barrieren erschwert, führt dies leicht zu Überforderung und schließlich zu Frustration und Demotivation. 

 

Die alarmierenden Zahlen in Österreich verdeutlichen die Dringlichkeit dieses Problems: Die Dropout-Quote bei Schüler*innen mit einer anderen Erstsprache als Deutsch liegt bei erschreckenden 10 Prozent, im Vergleich zu nur 4 Prozent bei Schüler*innen mit deutscher Muttersprache. Diese Zahlen sind ein klarer Weckruf und zeigen, wie wichtig es ist, effektive und nachhaltige Lösungen zu finden, um eine inklusive und unterstützende Lernumgebung zu schaffen, in der jedes Schulkind die Möglichkeit hat, sein volles Potenzial zu entfalten.

 

Gleich vorweg - es gibt mittlerweile auch Abhilfe für dieses Grundproblem – eine innovative Lösung, die dazu beiträgt, dass jede Schülerin und jeder Schüler, unabhängig von seiner sprachlichen Herkunft, in der Lage ist, dem Unterricht zu folgen und den Inhalt zu verstehen. In dem Artikel werden Strategien vorgestellt, wie Sie Sprachbarrieren in der Klasse sukzessive mit weniger Aufwand als bisher abbauen werden.


Herausforderungen und Probleme

 

Sprachbarrieren im Klassenzimmer sind eine komplexe Thematik, die Lehrkräfte oft vor große Herausforderungen stellt. Sie kennen das: Sie möchten einen Unterricht gestalten, der für jeden zugänglich ist, unabhängig von der Sprache, die zu Hause gesprochen wird. Das ist jedoch leichter gesagt als getan und erfordert von uns viel Einfühlungsvermögen, Flexibilität und die Bereitschaft zur Anpassung.

 

Vielleicht haben Sie auch schon beobachtet, dass Schüler*innen, die auf Sprachprobleme stoßen, anfangs oft eifrig nachfragen, wenn sie etwas nicht verstehen. Sie sind, vorausgesetzt der Unterricht ist interessant gestaltet, motiviert und wollen lernen. Doch wenn das Nachfragen zur Regel wird und die Schüler*innen merken, dass sie nicht mitkommen, kann das schnell zu Frustration und dem Verlust der Motivation führen. Die anfängliche Bereitschaft, Fragen zu stellen, kann in den Hintergrund treten, wenn die Schüler*innen das Gefühl haben, ständig hinterherzuhinken. Dies kann nicht nur ihr Selbstvertrauen, sondern auch ihre Lernbereitschaft und ihre aktive Teilnahme am Unterricht beeinträchtigen.

 

Eine Lehrkraft berichtete mir vor einem Jahr von einer aus Afghanistan stammenden Schülerin, die zu Beginn des Schuljahres ständig die Hand hob, um gezielt nachzufragen, wenn sie etwas nicht verstand. Doch mit der Zeit wurde sie immer stiller und ihre Hand ging seltener nach oben. Dies wurde auch dadurch verstärkt, dass die Klassenkollegen anfingen, über die Schülerin zu sprechen, weil sie so oft nachfragte. Die Lehrkraft stellte dies zwar ab und versuchte zu sensibilisieren, aber es war offensichtlich, dass die betreffende Schülerin das Gefühl hatte, den Anschluss verloren zu haben. Dass die Mitschüler*innen über sie tuschelten, verstärkte nur noch mehr ihre Verunsicherung. Dies, gepaart mit dem Gefühl der Überforderung bzw. Unzulänglichkeit, führte zur Demotivation.

 

Solche Situationen zeigen, wie wichtig es ist, dass wir als Lehrkräfte mit den richtigen Ressourcen und Strategien ausgestattet sind, um eine inklusive und unterstützende Lernumgebung zu schaffen, in der jedes Kind die Möglichkeit hat, zu lernen und sich zu entwickeln.

 

Bedeutung der Verständigung

 

Die Verständigung im Klassenzimmer ist das Fundament eines jeden erfolgreichen Lehr-Lern-Prozesses. Lehrkräfte wissen, wie entscheidend es ist, dass sie verstanden werden, ihre Anweisungen klar sind und dass im Gegenzug auch jede Schülerin und jeder Schüler die Möglichkeit hat, sich auszudrücken und selber verstanden zu werden. Es ist die Aufgabe, eine Atmosphäre zu schaffen, in der Kommunikation und Verständigung fließen können, und hierbei spielen auch die eingesetzten Materialien und Methoden eine zentrale Rolle.

 

Es ist nicht zu unterschätzen, welchen positiven Einfluss Lehrkräfte haben können, wenn wir uns der Bedeutung der Verständigung bewusst sind und aktiv daran arbeiten, Sprachbarrieren abzubauen. Ihre Fähigkeit, effektiv zu kommunizieren und Verständigung zu fördern, hat direkte Auswirkungen auf das Lernklima, die Schülermotivation und letztendlich den Lernerfolg.

 

Dabei denke ich an eine Lehrerin, die sich die Zeit nahm, sich mit einem Schüler, der Schwierigkeiten hatte, die Unterrichtssprache zu verstehen, nach dem Unterricht zusammenzusetzen. Sie ging mit einfacher Sprache die Lerninhalte nochmals durch. Dies hatte eine enorme Wirkung auf den Schüler, der sich unterstützt und ermutigt fühlte, und es trug dazu bei, eine positive und unterstützende Beziehung zwischen Lehrerin und Schüler aufzubauen. Nur kann das aufgrund der zeitlich knappen Ressourcen nicht zum Regelfall werden.

 

Derartige Bemühungen, Verständigung zu fördern und eine unterstützende Lernumgebung zu schaffen, ist aber entscheidend für Kinder, denn dies trägt dazu bei, dass sich alle Schüler*innen willkommen und wertgeschätzt fühlen und dass sie die Unterstützung erhalten, die sie benötigen, um erfolgreich zu sein.

 

Lösungsansätze und Strategien

 

Die Herausforderungen, die mit Sprachbarrieren im Klassenzimmer verbunden sind, mögen zwar groß sein, aber zum Glück gibt es auch Strategien und Tools, die dabei unterstützen, diese zu überwinden und eine inklusive Lernumgebung schaffen, in der alle Schüler*innen gleichermaßen teilhaben können.

 

Ein solches innovatives Tool ist die von uns entwickelte Lernplattform uugot.it sCOOLing. uugot.it sCOOLing wurde mit dem Ziel entwickelt Sprachbarrieren im Unterricht zu überwinden. Die Plattform hält zu den unterschiedlichsten Unterrichtsfächern Videos parat, in die interaktive Untertitel eingebunden sind. Die interaktiven Untertitel helfen insofern, als dass Schülerinnen und Schüler auf deutsche Wörter klicken können, die sie nicht verstehen, und in Folge eine Übersetzung in ihrer Erstsprache eingeblendet bekommen. Auch die individuelle Anpassungsmöglichkeit der Abspielgeschwindigkeit ermöglicht es den Kindern, die Aufnahme des Lernstoffs so zu gestalten, dass dieser für sie verständlicher wird. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, um sicherzustellen, dass kein Schüler aufgrund von Sprachbarrieren zurückbleibt.

 

Aber nicht nur technologische Lösungen sind wichtig. Auch inklusive Lehrmethoden sind entscheidend, um Sprachbarrieren zu beseitigen.

 

Manche Lehrende integrieren regelmäßig kleine Wortschatzübungen in ihren Unterricht, um den Schüler*innen mit unterschiedlichen Sprachständen zu helfen. Diese einfachen Übungen tragen dazu bei, das Verständnis zu fördern und geben den Schüler*innen das nötige Selbstvertrauen, um am Unterricht aktiv teilzunehmen. Und auch dabei kann uugot.it sCOOLing helfen, denn jedes geklickte Wort, vulgo nicht verstandene Wort, wird gespeichert. Als Lehrkraft haben Sie dann die Möglichkeit zu sehen, welche Wörter ihre Schüler*innen nicht verstanden haben, und können diese in Folge in Ihre Wortschatzübungen einbauen. Somit wird zielgerichteter gelernt.

 

Der Einsatz von uugot.it sCOOLing führt zu einem positiven Erlebnis unter den Schüler*innen. Zum einen ist es einfach spannend für die Kids, mit digitalen Tools und mit Bewegtbild zu arbeiten, zum anderen wird durch das Hereinholen der Muttersprache und die klickbaren Untertitel das Interesse an der Sprache gesteigert. Aus Sicht der Lehrkraft ergibt sich damit eine enorme Zeitersparnis, da sich Kinder mit anderer Erstsprache selbst helfen können. Kinder auf ein annähernd gleiches sprachliches Niveau zu bringen, ist mit geringerem Aufwand verbunden.

Aber es ist nicht alles so rosa: Die Übersetzungen erfolgen maschinell – und so wie auch von anderen Lösungen bekannt, können Übersetzungen auch mal daneben liegen. Je nach Sprache sind die Übersetzungen mal besser, mal schlechter. Da sich aber Kinder manche Passagen mehrmals ansehen und die Untertitel mitlesen können, festigt sich der Lerncontent und eine Vereinfachung beim Sprachenlernen stellt sich ebenso ein.

 

Praktische Umsetzung

 

Die Umsetzung von Strategien und Tools zur Überwindung von Sprachbarrieren kann anfangs vielleicht etwas überwältigend erscheinen, ist aber durchaus machbar. Natürlich ersetzt dieses Tool kein Lehrbuch, aber es bringt eine willkommene Auflockerung in die Klasse.

 

Die Schüler*innen reagieren positiv darauf, einerseits weil der Einsatz digitaler Tools per se spannend ist, andererseits weil dieses Tool auch jene Kinder einbezieht, die sonst mit Sprachbarrieren konfrontiert werden. Man kommt schnell rein, wie die Plattform zu bedienen ist, sodass sie ohne großen Aufwand in den Unterricht integriert werden kann. Mit interaktiven Untertiteln und Anpassungsmöglichkeiten können wir Unterrichtsinhalte und Bildungssprache für alle Schüler*innen zugänglich machen.

 

Ein besonderes Highlight von uugot.it sCOOLing ist die Möglichkeit, für richtig gelöste Aufgaben Punkte und Abzeichen zu sammeln. Dieser spielerische Ansatz ist ein zusätzlicher Motivationsschub und fördert den Ehrgeiz und die Lernbereitschaft der Kinder.

 

Aber auch abseits von technologischen Lösungen gibt es viele Möglichkeiten, die Verständigung im Unterricht zu fördern. Einfache und klare Anweisungen, visuelle Unterstützungen und regelmäßige Überprüfungen des Verständnisses sind nur einige Beispiele für praktische Ansätze.

 

Die vorhin genannte Lehrkraft legt beispielsweise regelmäßig kleine Pausen ein, um sicherzustellen, dass alle Schüler*innen den Unterrichtsinhalt verstanden haben. Sie fragt nach, klärt Unklarheiten und gibt zusätzliche Erklärungen, wenn nötig. Diese kleinen Pausen haben einen großen Einfluss auf das Verständnis und die Lernmotivation der Schüler*innen. Und mit uugot.it sCOOLing können Lehrkräfte auch gleich sehen wo die individuellen Schwierigkeiten bestehen um dort anzusetzen.

 

Positive Auswirkungen und Impact

 

Die Überwindung von Sprachbarrieren im Klassenzimmer hat nicht nur kurzfristige Vorteile, sondern auch langfristige positive Auswirkungen auf die Schüler*innen und die gesamte Lerngemeinschaft. Wenn wir erfolgreich Strategien und Tools implementieren, um die Verständigung zu fördern und inklusive Lernumgebungen zu schaffen, legen wir den Grundstein für eine positive und unterstützende Schulatmosphäre.

 

1. **Steigerung der Schülermotivation:**

   Wenn alle Schüler*innen die Möglichkeit haben, dem Unterricht zu folgen und zu verstehen, steigt ihre Motivation und ihr Engagement. Die Möglichkeit, Punkte und Abzeichen zu sammeln, wie bei uugot.it sCOOLing, fördert zusätzlich den Ehrgeiz und die Lernbereitschaft.

 

2. **Verbesserung der Lernergebnisse:**

   Eine klare und verständliche Kommunikation trägt dazu bei, dass die Schüler*innen den Unterrichtsinhalt besser verstehen und aufnehmen können. Dies führt zu besseren Lernergebnissen und einem tieferen Verständnis der Lehrinhalte.

 

3. **Stärkung der Klassengemeinschaft:**

   Wenn alle Schüler*innen sich verstanden und wertgeschätzt fühlen, stärkt dies das Gemeinschaftsgefühl und die Zusammenarbeit in der Klasse. Es fördert ein inklusives Klassenklima, in dem Unterschiede anerkannt und geschätzt werden.

 

4. **Senkung der Dropout-Quote:**

   Indem wir sicherstellen, dass kein Schüler aufgrund von Sprachbarrieren zurückbleibt, tragen wir dazu bei, die Dropout-Quote zu senken und mehr Schüler*innen den Weg zu einem erfolgreichen Schulabschluss zu ebnen.

 

5. **Förderung der Lehrerzufriedenheit:**

   Wenn wir als Lehrkräfte sehen, dass unsere Bemühungen Früchte tragen und die Schüler*innen erfolgreich lernen können, steigt auch unsere Zufriedenheit und Motivation im Lehrberuf.

 

Die konsequente Arbeit an der Überwindung von Sprachbarrieren ist somit nicht nur eine Investition in die individuelle Zukunft unserer Schüler*innen, sondern auch in die Entwicklung einer inklusiven und vielfältigen Gesellschaft. Es ist eine Investition, die sich langfristig auszahlt und die den Weg für eine positive und nachhaltige Veränderung ebnet.



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Published: 2021-11-03  |  Last update: 2021-11-03 | Tags: Integration, Sprachen lernen, Untertitel, Finanzierung, Förderungen, Österreich, MigrantInnen, ORF, Corona